Krankheitsbilder
Durch unsere langjährige Berufserfahrung im akuten und chronischen Bereich bei der Behandlung von Stimm-, Schluck-, Sprech- und Sprachstörungen haben wir einen großen Erfahrungsschatz und viel Fachwissen, um Sie bei der Wiedererlangung Ihrer Fähigkeiten bestmöglich zu unterstützen.
Wir können regelmäßige Termine anbieten und Sie dadurch während des Genesungs- oder Krankheitsprozesses verlässlich begleiten. Mit Ihren behandelnden Ärzten stehen wir bei Bedarf in Austausch, um an dem mit Ihnen definierten Therapieziel zu arbeiten und an einem Strang zu ziehen.
Auch für Ihre Angehörigen können wir umfassende Beratungen anbieten und gegebenenfalls auch Tipps und Übungen für zu Hause weitergeben.
Sollten Sie noch Fragen haben oder es Unklarheiten geben, so zögern Sie nicht, sich bei uns zu melden.
Im Folgenden möchten wir Sie über einige Krankheitsbildern informieren, bei denen sehr häufig logopädische Therapie erforderlich ist:
Die Erkrankung Parkinson kann erheblichen Einfluss auf Sprechen, Sprache und Schlucken haben. Durch die fortschreitende Schädigung der Nervenzellen im Gehirn kommt es zu einer Störung der Muskelkontrolle, was zu einer veränderten Mimik, einer monotonen Stimme und einer eingeschränkten Artikulation führen kann. Betroffene sprechen oft leise und undeutlich, sodass sie von ihrem Umfeld nur noch schwer verstanden werden können.
Auch das Schlucken wird erschwert, da die Muskulatur im Mund- und Rachenbereich beeinträchtigt ist, was zu Schluckbeschwerden und einem erhöhten Risiko für eine lebensbedrohliche Lungenentzündung führen kann.
In der Logopädie werden gezielte Übungen durchgeführt, um die beeinträchtigten Fähigkeiten zu erhalten. Hierzu gehören Atem- und Stimmübungen zur Förderung einer klaren und kräftigen Stimme, sowie gezielte Sprechübungen zur Verbesserung der Artikulation und Sprechflüssigkeit. Beim Schlucken wird das Training der Mund- und Rachenmuskulatur unterstützt, um eine bessere Kontrolle und Sicherheit beim Schlucken zu erreichen. Weiters finden Beratungen zur Anpassung der Nahrungsmittelkonsistenz statt. Hier werden auch die Angehörigen entsprechend informiert und geschult.
Ein frühzeitiger Behandlungsbeginn ist bei diesem Störungsbild für die Erhaltung der Fähigkeiten besonders entscheidend.
Speziell für Menschen mit Parkinson wurde eine Behandlungsmethode
entwickelt, die darauf abzielt, die Kommunikationsfähigkeit so lange wie möglich zu erhalten, sodass eine Teilhabe am Leben weiterhin möglich ist.
Wir bieten das Konzept LSVT (Lee Silverman Voice Treatment) in unserer Praxis im Rahmen der verordneten Therapie an. Sollten Sie Interesse an dieser zielgerichteten Therapiemethode haben, sprechen Sie uns gern an.
Ein Schlaganfall kann erhebliche Auswirkungen auf das Sprechen, die Sprache, die Stimme und/oder das Schlucken haben.
Betroffene können eine Dysarthrie entwickeln, eine Störung der Sprechmotorik, die die Verständlichkeit der Sprache beeinträchtigt. Auch die Stimme kann dabei mit beeinträchtigt sein.
Auch eine Aphasie ist möglich, bei der Sprachverständnis, Wortfindung und/ oder Satzbildung gestört sind.
Bei einer Dysphagie kommt es zu Schwierigkeiten, Nahrung oder Speichel korrekt abzuschlucken.
Die Logopädie hilft, die betroffenen Fähigkeiten gezielt zu verbessern. Dabei wird ein individueller Therapieplan erstellt.
Tumorerkrankungen im HNO-Bereich, wie Kehlkopf-, Zungen- oder Rachenkrebs, können erhebliche Auswirkungen auf die Stimme, das Sprechen und das Schlucken haben. Durch den Tumor selbst oder notwendige Behandlungen wie Operationen, Bestrahlung oder Chemotherapie kann es zu Stimmveränderungen (z. B. Heiserkeit oder Stimmlosigkeit), Sprechstörungen und Schluckproblemen kommen.
Die Logopädie spielt eine zentrale Rolle in der Rehabilitation. Sie hilft Betroffenen, ihre Stimme zu kräftigen oder alternative Sprechmöglichkeiten zu erlernen, die Artikulation zu verbessern und sichere Schlucktechniken zu entwickeln. So können Betroffene ihre Kommunikationsfähigkeit erhalten oder wiedererlangen und ihre Lebensqualität steigern.
Idealerweise starten Sie mit der logopädischen Behandlung so früh wie möglich – gern auch schon vor Beginn der Bestrahlung oder währenddessen. Wir besprechen mit Ihnen geeignete Maßnahmen, die Sie auch während der ärztlichen Behandlung durchführen können, sodass die Schäden der betroffenen Bereiche möglichst gering gehalten werden können.
Eine Laryngektomie ist die operative Entfernung des Kehlkopfs, meist aufgrund eines Tumors. Da die Stimmbänder entfernt werden, verlieren Betroffene ihre natürliche Stimme und müssen eine Ersatzstimme erlernen.
Es gibt drei Hauptformen der Ersatzstimme:
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Ructus- oder Ösophagusstimme – Dabei wird Luft in die Speiseröhre aufgenommen und kontrolliert wieder abgegeben, um Töne zu erzeugen.
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Stimmprothese – Eine operativ eingesetzte Ventilprothese zwischen Luftröhre und Speiseröhre ermöglicht das Sprechen mit ausgeatmeter Luft.
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Elektronische Sprechhilfen (Elektrolarynx) – Ein Gerät erzeugt mechanische Vibrationen, die durch die Mundbewegungen moduliert werden.
Die Logopädie unterstützt Betroffene dabei, die für sie passende Ersatzstimme zu erlernen, die Artikulation zu verbessern und die Kommunikationsfähigkeit im Alltag zu erleichtern. So wird eine bestmögliche sprachliche Teilhabe ermöglicht.
Eine Stimmlippenlähmung (Recurrensparese) tritt auf, wenn der Nerv, der die Stimmlippen steuert, geschädigt ist. Dies kann zu Heiserkeit, einer leisen oder behauchten Stimme sowie zu Schluckstörungen führen, da kein ausreichender Stimmlippenschluss durchgeführt werden kann.
Die Logopädie spielt eine entscheidende Rolle in der Therapie. Durch gezielte Stimmübungen, Atemtechniken und Schlucktraining kann die Funktion der verbliebenen Muskulatur verbessert und kompensatorische Strategien erlernt werden. In vielen Fällen kann so die Stimmqualität gesteigert und das Risiko von Aspiration (Verschlucken) reduziert werden.
Wir beraten Sie gern und zeigen Ihnen einige einfache Hilfen, um sich im Alltag weniger häufig zu verschlucken. Wir zeigen Ihnen Übungen, die die Wiedererlangung einer Stimme begünstigen und beraten Sie hier zu verschiedenen Möglichkeiten.
Es gibt unterschiedliche Erkrankungen, die zu einer Lähmung von Nerven im Gesicht führen können.
Dies können einerseits Schlaganfälle oder Operationen im Verlaufsgebiets des Nerven sein oder aber auch Entzündungen. In einigen Fällen kann keine klare Ursache gefunden werden.
Um den Nerven in seinem Heilungsprozess zu unterstützen, ist es wichtig, in jeder Phase der Regeneration die richtigen Reize zu setzen. Hierbei begleiten wir Sie in diesem Prozess und zeigen Ihnen nicht nur die erforderlichen Übungen, sondern bieten eine umfassende Beratung zu Folgeschwierigkeiten, die mit der Lähmung der Gesichtsnerven einhergehen.